‘Natürlich von Schönges,’ prangt in Schreibschrift-Lettern unter dem Logo der Firma Flore-co. Das Gartenbau-Unternehmen der Familie Schönges residiert im nordrheinwestfälischen Korschenbroich. Die eine Fläche von 5 Hektar umfassenden Gewächshäuser werden von leicht hügeligen Ackerflächen umrahmt, auf denen jetzt im September noch der Mais steht. Der das große Wasserreservoir des Vorfeldes umgebende Geländestreifen ist rundherum mit Sträuchern bepflanzt. Nicht nur außerhalb, sondern auch im Inneren der Gewächshäu-ser fällt auf, dass die Betriebsräume, die Wege und Böden penibel sauber gehalten werden.
Drinnen surren schmale Förderbänder, auf denen über eine Entfernung von mehreren hundert Meter unzählige Reihen von Weihnachtssternen ihre Bahn ziehen. Der September ist die Zeit, in der die Firma Schönges auf dem ErfGoedKultur-böden Millionen von Weihnachtssternen absetzt. Sorgsam setzt ein Mitarbeiter die Pflanzen in Reih und Glied, wobei sich das dunkelgrüne Blatt sehr schön vor dem grauen Bodentuch abhebt.
Betriebsleiter Fabian Ruhl (33) wirkt bei seinem Rundumblick durch die Gewächshäuser zufrieden. “Dass wir heute auf diesem Boden produzieren, ist eine enorme Verbesserung,” erläutert er. “Mit diesem Ebbe- und Flutsystem gestaltet sich nicht nur die Bewässerung viel praktischer und besser, auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das alles viel angenehmer. Früher standen wir fast den gesamten Tag in gebückter Haltung da, um die verkaufsfertigen Pflanzen dort heraus-zuholen.
Jetzt wächst der gesamte Gewächshaus-besatz gleichmäßig auf, sodass wir die Pflanzen schon bald ebenfalls in einem Durchgang ernten können, in dem wir sie jetzt auf dem Kulturboden absetzen.” Dann verläuft der gesamte Prozess Schöne, einheitliche Pflanzen genau anders herum. Während die grünen, jungen Pflanzen aktuell an anderer Stelle innerhalb des Komplexes auf das Laufband gesetzt werden, um in den Gewächshäusern zu verschwinden, gelan-gen die erntebereiten Pflanzen später auf demsel-ben Band aus den Gewächshäusern heraus wieder in die zentrale Halle, wo sie verpackt und für den Versand vorbereitet werden.
“Wir kannten dieses System von einem großen Erzeuger hier in der Nähe. Als wir 2019 neue Gewächshäuser errichten wollten, haben wir uns ebenfalls für den ErfGoedKulturboden entschie-den. Wir sind damit hochzufrieden. Sobald alle Facetten innerhalb des Prozesses stimmen, er-kennt man das an einer qualitativ hochentwickel-ten und schönen Ernte. Weil folglich auch weniger Hand angelegt werden muss, hat man einen geringeren Personalbedarf. Das spart Kosten und man hat zudem eine Sorge weniger, denn gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lassen sich nur schwer finden.”
Obwohl die Weihnachtssterne während der letz-ten Monate des Jahres innerhalb des Betriebsge-schehens eindeutig den Takt vorgeben, erzeugt Floreco ein breites Sortenspektrum wie Petunien, Begonien und den blau blühenden Berg-Enzian. Einen echten Favoriten hat Fabian nicht. “Ich produziere grundsätzlich alle Pflanzen gern, sonst hätte ich auch keinen Spaß an meiner Arbeit,” sagt er lachend.
Der Markt für Weihnachtssterne ist offenbar nicht sonderlich trendanfällig: “Un-sere Kunden möchten vor allem traditionell rote oder weiße Weihnachtssterne. Im vergangenen Jahr haben wir auch eine neue Sorte produziert, die keine zugespitzten, sondern runde Blätter auf-wies, die aber leider nicht sonderlich gut ankam. Einer ausgeprägten Nachfrage erfreuen sich die Weihnachtssterne, die wir mit Kleber besprühen und dekorativem Glitter versehen. Meiner Frau gefällt das, denn wenn ich dann nach Hause kom-me, bin ich von Glitter übersät
Mittlerweile fallen hörbar Regentropfen auf das Glasdach. “Das wurde aber auch Zeit,” merkt Fa-bian dazu unter Verweis auf die zurückliegenden Wochen der Trockenheit an. Der Betrieb arbeitet mit einem geschlossenen Wassersystem, jeder Regentropfen wird aufgefangen und kommt für die Pflanzen zum Einsatz. Bei Schönges überzeu-gen nicht nur die Pflanzen, beeindruckt zeigt sich Fabian auch vom herrschenden Betriebsklima:
“Mein Arbeitgeber steht Verbesserungen absolut offen gegenüber, es gibt immer den nötigen Raum für lösungs- und innovationsorientierte Vorschlä-ge. Das Klima ist sehr gut, man fühlt sich hier wie in einer Familie,” bekennt er auf dem Weg von den Pflanzengewächshäusern in die Betriebshalle. Dort steht ein großer Floreco-Trailer mit geöff-neter Heckklappe und scheint es kaum erwarten zu können, sich die mit Weihnachtssternen voll gepackten Karren einzuverleiben. Nur noch kurze Zeit, dann können die Menschen daheim wieder die Fülle farbenfroher Pflanzen genießen. Zunächst haben sie auf dem ErfGoedKulturboden aber noch einige Wochen Zeit, um aufzublühen.