Letzten Monat veröffentlichte die niederländische Rabobank einen Bericht zu den Entwicklungen in der (niederländischen) Zierzuchtsektor. Er war sehr positiv, unter der Bedingung, dass der Sektor sich der Veränderungen auf dem Markt und deren Konsequenzen für den Produktionsprozess bewusst ist.
Die Bank nimmt zum Beispiel ein wachsendes Interesse an mehr „grün“, sowohl zu Hause als am Arbeitsplatz, wahr. Eine Chance für Zimmerpflanzenzüchter. Auch das Kaufverhalten ändert sich schnell. Immer mehr (junge) Konsumenten kaufen Blumen und Pflanzen online. Experten erwarten, dass in 10 Jahren der Anteil von Online-Kaufen auf 30% gewachsen sein wird! Außerdem sorgt der Wirtschaftswachstum dafür, dass Konsumenten mehr Geld für Blumen und Pflanzen ausgeben.
Schöne Entwicklungen mit vielen Chancen. Es fordert aber einiges vom modernen Zierzüchter! Mir fällt auf, dass der Konsument weniger vorhersagbar geworden ist. Laut dem Bericht der Rabobank möchte „die gleiche Person zu unterschiedlichen Zeitpunkten mit Produkten unterschiedlicher Qualität bedient werden“. Zudem fordert der Konsument immer öfter eine nachhaltige Arbeitsweise.
Die Rabobank sieht, dass durch all diese Veränderungen drei Hauptketten entstehen. Die erste wird von den Spezialisten in Konsumentenerfahrung, obwohl den tatsächlichen Läden, gebildet. Sie erwartet, dass die Existenz dieser Läden fortdauern wird, obwohl ihr Marktanteil sich verkleinern wird. Dabei geht es vor allem um Produkte mit Mehrwert.
Die zweite Kette spezialisiert sich auf die Belieferung von größeren Retailgeschäften. Dabei sind Produktkosten, Produktion und Kontinuierlichkeit sehr wichtig. Um den Anforderungen zu entsprechen, entstehen große Zuchtunternehmen oder Züchtervereine, die die großen Aufträge mit einem großen Sortiment bewältigen können.
Zum Schluss gibt es den Konsumenten, der seine Blumen oder Pflanzen online kauft. Der online Verkäufer beaufträgt einen Logistikdienst, um das Produkt möglichst schnell vom Zuchtbetrieb zum Konsumenten befördern zu können. Hier geht es also um eine hohe Anzahl von kleinen, spezifischen Aufträgen.
Wenn man als Züchter in Zukunft eine Rolle spielen bleiben will, ist es wichtig, sich für eine der drei Ketten zu entscheiden, und die Strategie und Betriebsorganisation auf diese Kette auszurichten. Das scheint mir klar. Sehr wichtig ist auch, dass die Zucht nachhaltig ausgeführt werden soll. Auch das ist logisch. Als fortschrittlicher Unternehmer würde ich aber auf jeden Fall suchen nach einem nachhaltigen, langlebigen und vor allem auch flexiblen Zuchtsystem, das es mir ermöglicht, zum geeigneten Zeitpunkt doch noch eine andere Wahl zu treffen.
Auch bei unserer Arbeit müssen wir immer wieder Entscheidungen treffen. Dabei hat Flexibilität immer die wichtigste Rolle gespielt. Das Konzept unseres ErfGoedKulturbodens soll – manchmal mit relativ kleinen Anpassungen – für die Zucht von unterschiedlichen Gewächsarten geeignet sein. Auch kommen regelmäßig neue Herausforderungen vor. Dann soll man als Unternehmer schnell und adäquat reagieren können.
Ich glaube also tatsächlich, dass es sehr wichtig ist, Entscheidungen zu treffen, aber gleichzeitig glaube ich auch, dass man dabei keine Zugeständnisse machen soll, wenn es um Flexibilität geht. Die Entwicklungen im Gartenbau gehen weiter und, wie es scheint, immer schneller. Sorgen Sie also dafür, dass Sie innerhalb Ihres Fokusbereiches flexibel bleiben!
Interessiert, oder haben Sie andere Ideen, schicken Sie dann eine E-Mail!